Da staunten die Beamten gar nicht schlecht, als sie am Dienstag auf ein ausgewachsenes Kamel trafen, das seelenruhig auf einer Wiese in der kleinen Ortschaft
Luckow bei Ueckermünde graste. Kurz danach meldeten sich die Besitzer des Tieres: Sie gaben an, dass sie zu Fuß nach Frankreich reisen wollten und das Kamel als Lastentier diene.Die Liste solcher tierischen Einsätze bei der
Polizei oder den Feuerwehren im Landkreis Vorpommern-Greifswald ist lang. Zuletzt sorgte ein gassigehender Kater, der gemeinsam mit seinem Frauchen Geldscheine im Wert von 1000 Euro in Greifswald gefunden hat, für Aufsehen. Doch das ist noch nicht alles:Reiterstaffel bei der
Polizei?Bestimmt haben sich auch die Anwohner im Ernst-Thälmann-Ring gewundert, als sie an einem Freitagmorgen im August vergangenen Jahres neun Pferde in
Schönwalde herumlaufen sahen. Also was tun? Na klar, die Polizei verständigen. Die rückte auch sofort an.Den Beamten gelang es, die Pferde auf einen Hinterhof zu treiben, bis der Besitzer kam. Happy End für alle Beteiligten: Die Tiere konnten wohlauf zum Hof zurückgeführt werden. Eine Reiterstaffel bei der Greifswalder
Polizei gibt es trotz der Zusammenführung von Beamten und Pferden bislang noch nicht. Aber wer weiß …Kleiner „Tiger“ hält Beamten auf Trapp
Wie es sich anfühlt, von einem Tier verfolgt zu werden, konnten die Greifswalder Beamten im Dezember 2017 hautnah erleben, als sie bei einer Streife im Ortsteil
Wieck auf eine kleine Katze aufmerksam wurden, die über die Straße lief. Als sie diese in Sicherheit brachten, wich der orangefarbene und schmusebedürftige Kater, der im Übrigen kein Halsband trug, den Polizisten nicht mehr von der Seite. „Der Kleine war wirklich zuckersüß und hat unheimlich laut geschnurrt. Wir hatten fast überlegt, ihn selbst aufzunehmen, doch leider ging das nicht“, sagt Polizeisprecher Andrej Krosse, der damals beim Einsatz dabei war.Für den „Tiger“, wie die Beamten den Kater tauften, ging es zunächst zum Tierarzt. Dort sei ein Magendurchbruch festgestellt worden, „er hätte es wahrscheinlich nicht überlebt, wenn wir ihn nicht gefunden und ihm geholfen hätten.“
Selbst zum tierischen Helfer werden?
Die
Tierrettung Greifswald kümmert sich sei fast zwei Jahren um in Not geratene Haus- und Wildtiere. Der rein ehrenamtliche Verein finanziert sich ausschließlich über Spenden. Der Verein ist immer auf der Suche nach neuen Ehrenamtlichen, die bei der Rettung von Tieren helfen (Einweisungen erfolgen). Wer Teil der Tierrettung werden möchte, kann sich telefonisch unter der 0151 / 21 44 62 69 (Nummer gilt auch für in Not geratene Tiere) oder per E-Mail an tierrettung-greifswald@web.de melden. Weitere Informationen gibt es auch auf der Facebook-Seite des Vereins.Tierische Einsätze seien bei der
Polizei etwas ganz Besonderes. „Viele Kolleginnen und Kollegen haben selbst ein Haustier. Wir versuchen, stets eine Lösung zu finden, die unkompliziert ist und dem Tier so schnell wie möglich hilft“, sagt der Polizeisprecher. In erster Linie sei es aber nicht die Aufgabe der Polizei, sich um Fundtiere zu kümmern. „Sollte es dennoch ein Problem geben, so arbeiten wir sehr gut mit der Tierrettung und dem Tierpark Greifswald zusammen.“Herrenlose Schafe wurden zusammengetrieben
Und auch die kennen besonders skurrile Einsätze. Ein tierisches Problem gab es, als zehn Soay-Schafe in
Ladebow unkontrolliert durch mehrere Grundstücke gerannt waren. Nachdem der Verkehr durch die Polizei abgesichert wurde, wurden die Tiere gemeinsam mit den Beamten und der Greifswalder Tierrettung in einen umzäunten Bereich gebracht. „Dabei handelt es sich um Schafböcke, die nicht gerade ungefährlich sind. Trotzdem war es relativ lustig, weil wir links von der Straße und die Polizei rechts davon die Tiere in den Bereich getrieben haben“, erinnert sich Klaus Kraft von der Tierrettung. Ein Schäfer hätte sich dann dazu bereit erklärt, die Tiere abzuholen.Von rolligen
Katzen, die sich so auffällig verhielten, dass die Tierrettung gerufen wurde, über eine Königsnatter, die sich in einer Voliere versteckte, bis hin zu einem verirrten Bienenschwarm samt Königin, und einem giftigen Skorpion, der mitten auf der Straße gefunden wurde: In den vergangenen anderthalb Jahren waren so manche der über 1100 Einsätze, zu denen die Ehrenamtlichen gerufen wurden, durchaus besonders.Spektakulär sei auch die Rettung einer
Katze im April dieses Jahres gewesen, die zwischen Kühlergrill und Stoßstange gefangen war. Die Polizei veranlasste, das Auto abzuschleppen, der Fahrer sei damit auch einverstanden gewesen. Gemeinsam mit Monteuren konnte die Tierrettung die Katze befreien. „Sie wurde tierärztlich versorgt und hat glücklicherweise überlebt. Die Beamten erkundigten sich später sogar nach der Katze“, sagt Kraft, der dankbar über die gute Zusammenarbeit mit der Polizei, der Feuerwehr und dem THW ist.Von
Christin LachmannJuly 02, 2020 at 12:03PM
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Tierische Einsätze in Greifswald: Da steht ein Pferd auf dem Hof - Ostsee Zeitung
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Pferd
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