Warum Pferde massieren?
- Rund 60 % der Körpermasse beim Pferd sind Muskulatur (beim Menschen rund 41 % bei Männern und 32 % bei Frauen). Als Flucht- und Bewegungstier bzw. Fernwanderwild ist der gesamte Stoffwechsel des Pferdes von Bewegung und einer physiologisch (= normal) funktionierenden Muskeltätigkeit abhängig.
- Die Muskulatur unserer Pferde leidet oft aufgrund von Fehlernährung, falschem oder zu hartem Training, zu wenig Ausgleichsbewegung und/oder schlecht sitzender Ausrüstung.
- Das Pferd hat ein kompliziertes Muskelsystem mit über 500 Muskeln (250 paarigen und einigen unpaarigen). Wenn auch nur ein Muskel deutlich verspannt ist, wird das gesamte System gestört – und das Pferd kann langfristig an Bewegungsproblemen, Schonhaltungen und Lahmheiten leiden.
- Schon kleinste Muskelprobleme wirken sich massiv auf Statik und Gesundheit aus. Die natürliche Schiefe des Pferdes manifestiert sich in der Muskulatur des Vierbeiners. Dies kann man zum Beispiel auch an unterschiedlich stark ausgeprägter Bemuskelung und Hufgröße feststellen. Um die Schiefe zu verbessern, muss also immer auch die Muskulatur(ver-)spannung harmonisiert werden.
- Verspannte Muskeln können zu Blockaden von Wirbeln und Gelenken sowie Stoffwechselproblemen und zu einem höheren Sturzrisiko (wegen mangelnder Balance), aber auch zu einem erhöhten Stressniveau und größerer Fluchtbereitschaft führen. Langfristig kann sich ein hoher Muskeltonus (Grundspannung) sehr negativ auf das Verdauungssystem und die inneren Organe des Pferdes auswirken.
- Wenn man als Pferdebesitzer sein Pferd regelmäßig massiert, wird man einerseits sehr schnell deutlich sensibler, was den Gesamtzustand seines Tieres betrifft. Man erkennt schneller positive wie negative Veränderungen der Muskulatur, Festigkeitsunterschiede der Muskeln, Wärmeunterschiede oder Schwellungen sowie kleine Verletzungen am Körper des Tieres, fehlende oder abgebrochene Haare z.B. in der Sattellage und vieles mehr. Andererseits lernt auch das Pferd, dass der Kontakt mit seinem Menschen nicht immer nur Arbeit und schweißtreibende Anstrengung bedeutet, sondern auch Ruhe, Entspannung und Wohlbefinden. Eine ganz neue Art der Beziehung zwischen Mensch und Tier entsteht.
August 04, 2020 at 03:21PM
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Selbst Hand anlegen: 5 einfache Massagetechniken für dein Pferd - Pferderevue
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