Anne mit ihrem Pferd während der Fortbildung beim Reit- und Fahrverein Rodheim-Bieber. Foto: RuF Rodheim-Bieber
RODHEIM-BIEBER (wh). Ein erfolgreiches Fortbildungswochenende zum Thema "Sitzschulung" fand beim Reit- und Fahrverein Rodheim-Bieber statt. Geleitet wurde es von der Bewegungstrainerin Simone Reuter. Viele Reiter sind verspannt und übertragen diese Spannung ungewollt auf ihr Pferd. Genau an diesem Punkt setzte Reuter an, um den Pferd-Reiter-Paaren wieder zu einer größeren Harmonie miteinander zu verhelfen.
Zunächst analysierte sie jeden der sieben Reiter und teilte anschließend ihre Beobachtungen mit. Es folgten auf jeden einzelnen abgestimmte Sitzübungen, sowohl auf dem Pferd, als auch am Boden. Danach stiegen alle Reiter erneut auf ihre Pferde. Und stellten zur großen Überraschung fest, wie schnell sich das Bewegungsgefühl mithilfe von ein paar gezielten Übungen verbessern und sich reiterliche Probleme lösen lassen. Dabei war eine Veränderung des Sitzes zu beobachten. Auch die Pferde schienen die Veränderung positiv wahrzunehmen und zeigten ein deutlich entspannteres Gangbild und eine höhere Arbeitsmotivation.
"Das aktive Spüren der eigenen Bewegungen und die des Pferdes wirkten sich auf das Pferd aus. Dadurch entsteht ein positiver Dialog zwischen Pferd und Reiter", erklärte Simone Reuter. Aufmerksamkeit, Beweglichkeit, Balance und die Fähigkeit mitzudenken wurde beim Horse-Agility vom Pferd gefordert. Horse Agility ist ein abwechslungsreiches Fitnessprogramm für Pferd und Reiter, eine Mischung aus Bodenarbeit, Freiarbeit und der Arbeit an Hindernissen. Es soll vor allem Spaß machen, aber auch das Vertrauen zwischen Pferd und Mensch stärken.
Elf Pferd-Mensch-Teams stellten sich dieser Herausforderung. Ein sehr lustiger, aber auch lehrreicher Schnupperkurs mit Karla Papstein wurde in der alten Halle durchgeführt. Schon nach kurzer Zeit war allen klar: Horse-Agility ist für jedes Pferd geeignet. Unabhänig von der Rasse, Größe oder Alter. Das Training ist selbst für gesundheitlich eingeschränkte Pferde machbar, da die verschiedenen Übungen individuell an Pferd und Reiter angepasst werden. Karla Papstein hatte verschiedene Hindernisse mitgebracht und in der Halle aufgebaut. Darunter waren unter anderem ein Flattervorhang, ein Tor aus Poolnudeln, eine Matratze, ein Holzpodest und vieles mehr. Auch verschiedene Sprünge wurden - zum Beispiel über einen Kriechtunnel für Kinder - galt es zu meistern. Die Hindernisse wurden zunächst Schritt für Schritt einzeln erarbeitet und zum Schluss zu einem Parcours verbunden. Ein Dank gilt den beiden Organisatoren Siggi Pausch und Amelie Pausch. Selbstverständlich wurden alle Vorgaben und Abstandsregelungen wegen der Corona- Pandemie eingehalten. Alle Übungen fanden mit dem vorgeschriebenen Abstand und kontaktlos statt.
July 20, 2020 at 04:00AM
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Mehr Vertrauen zwischen Pferd und Mensch - Gießener Anzeiger
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